Neue Bilder für das Wrack

Über Kunst kann man sich streiten. Aber ob das, was ein Maler im letzten Jahr am Norderneyer Wrack hinterlassen hatte, auch wirklich Kunst war, ist ebenso zweifelhaft. Daher war es wohl Zeit für neue Bilder für das Wrack.

Damals hatte jemand das Ausflugsziel im äußersten Osten der Insel mit einer Vielzahl von Brüsten bemalt. Das fanden nicht alle Spaziergänger toll.

Nun hat ein Profi die Zeichnungen übermalt, wie die Stadtverwaltung berichtet. Und so zieren das Wrack jetzt maritime Bilder statt Busen. Auf Initiative der Stadt hat der Graffitikünstler Tim Write aus Aurich den gestrandeten Muschelbagger mit harmloseren Bildern bemalt.

Schatztruhen und weitere maritime Motive hat Tim Write auf den Wrack-Rumpf gemalt. Foto: privat

Diese Neugestaltung hatte Bürgermeister Frank Ulrichs bereits in seiner Neujahrsansprache Anfang des Jahres angekündigt: „Wir streben bei besserem Wetter unter der Beteiligung eines professionellen Graffitikünstlers die Überarbeitung in eine jugendfreie Version an.“

Sieben Stunden Arbeit

Am vergangenen Freitag habe der Graffitikünstler Tim Write, der auch schon im Jugendcafé aktiv war, den langen Weg zum Wrack auf sich und die Schmierereien kunstvoll übersprüht, so die Mitteilung. Und er habe innerhalb von sieben Stunden dem Wrack schöne maritime Motive auf den Rumpf gezaubert.

So unter anderem eine Krake, eine Schatztruhe und einen Taucher. „Bei näherer Betrachtung werden den Wanderern, die den Weg zum Inselende auf sich nehmen, auch noch weitere kleine Bilder auffallen, die der Künstler angebracht hat“, heißt es.

„Es sind sehr schöne Motive entstanden, die sicher den vielen Gästen und auch der Norderneyer Einwohnerschaft gefallen werden“, sagt der Bürgermeister und bedankt sich bei Tim Write für seine Ideen und die Umsetzung.

Weg zum Wrack lohnt sich

Bei einer Wanderung in den Osten können sich alle davon ein eigenes Bild machen. Und abgesehen davon, ist der Weg in diesem Fall ohnehin das Ziel. Ob am Strand entlang oder durch die wunderschöne Natur im Inselinneren: Ein Weg zum Wrack lohnt sich immer.

Mal schauen, wie lange es dauert, bis die maritime Kunst einer anderen weicht. Denn das Wrack verändert sich stetig und die Kreativität und der Einfallsreichtum der Besucher sorgen bei jedem Besuch für Überraschungen. Und das ist auch gut so. (vel)

Beitragsbild: privat