Wolf ist unauffällig

Der Wolf, der laut der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer bereits am 6. Juni auf der Insel erstmalig von einer Wildtierkamera fotografiert wurde, hat sich bisher unauffällig verhalten, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung von Stadt und Staatsbad Norderney.

Der Wolf an sich sei ein sehr scheues Tier, welches die Menschen meidet. So habe das Tier auch noch niemand gesehen. Es existierten lediglich die Aufnahmen der Wildtierkamera. Gleichwohl polarisiere das Thema Wolf: Es gibt Freunde und die Gegner des Wolfes.

„Wir nehmen die Situation ernst, aber es gibt keinen Grund zur Panik“, so Bürgermeister Frank Ulrichs und Kurdirektor Wilhelm Loth. „Wir stellen auch fest, dass sich nach der ersten kurzen Aufregung die Gemüter wieder beruhigt haben. Es gehen alle Beteiligten sehr sachlich und gelassen damit um.“

Da der Wolf grundsätzlich als eine streng geschützte Art gilt, dürfe er nicht ohne weiteres geschossen oder gefangen werden. Eine „Entnahme“ sei nur in genau regulierten Einzelfällen möglich, wenn zum Beispiel fortwährend hinreichend geschützte Nutztiere erbeutet werden oder wenn vom Wolf eine Gefahr für Menschen ausgeht. In diesen Fällen kann von der für den Naturschutz und die Landschaftspflege zuständigen Behörde eine Abschussgenehmigung erteilt werden.

Da dies auf der Insel nicht der Fall sei, bestehe auch kein Handlungsbedarf. Es könne auch sein, dass der Wolf selbstständig wieder von der Insel verschwindet oder gar schon weg ist. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung werden die Augen und Ohren offenhalten, die Kameras auswerten und schauen, ob und wo der Wolf auftaucht.“ Laut Mitteilung stehen Stadt und Kurverwaltung in engem Austausch mit der Nationalparkverwaltung und werden zu gegebener Zeit eine Lösung erarbeiten. Die Nationalparkverwaltung habe zudem angeboten, die Weidetierhalter gemeinsam mit dem Wolfsbüro fachlich zu beraten.

„Wichtig ist zu wissen, dass von diesem Tier keine Gefahr ausgeht. Man kann beruhigt auf der Insel Urlaub machen, wie es auch in anderen Destinationen möglich ist, in denen Wölfe bereits heimisch sind“, so Kurdirektor Wilhelm Loth.